Gabriele Fecher
Kunst/Pädagogik/Design/
fecher@gmx.de
Kurzvita
seit 2005 Dozentin für Grundlagen Gestaltung, Künstlerische Techniken, Kunstpädagogik und Kreativitätsworkshops
seit 1988 nationale und internationale Ausstellungstätigkeit, Schwerpunkt Malerei und Installationen; Entwicklung von kunstdidaktischen Produkten
2009-2014 Gastprofessur Samsung Art- and Design Institut, Foundation Department, Seoul/Korea
1996-2005 Leiterin Weimarer Mal- und Zeichenschule e.V.
1987-1995 Fachbereichsleiterin Künstlerisches Gestalten, Ausstellungen und Musik, Volkshochschule Augsburg
1992-1995 Zusatzausbildung Rhythmik
1981-1989 Studium Magister Artium Kunsterziehung und Diplom-Pädagogik, Schwerpunkt Erwachsenenbildung
Als Studentin kam ich in Kontakt mit einer Schülerin von Johannes Itten. Ich war fasziniert von der Art, der Methode dieses künstlerischen Unterrichts, der sich auf künstlerische Grundlagen, Individuum und Wahrnehmungsintensivierung bezog.
In Verbindung mit einer Rhythmik-Ausbildung fand ich für mich Parallelen von Bildnerischem, Musikalischem wie Pädagogischem. Ich experimentierte mit der Verbindung von Bewegung, Klang, Wahrnehmung und bildnerischer Wiedergabe - für mich selbst und in Kursen.
Erst nach diesen eigenen Experimenten wurde ich auf Gertrud Grunow aufmerksam. Ich war wie elektrisiert, als ich las, dass sie ebenfalls Rhythmikerin war und in enger Verbindung zu Itten stand. Danach gab es kein Halten und ich wollte alles über die Person und ihre Lehre wissen. So kam ich zu René Radrizanni, der mich in die Lehre Grunows einführte.
In der Begegnung mit Linn Burchert wurde das Interesse neu belebt. Ihre wissenschaftliche Fundierung und neuen Erkenntnisse zum Grunow-Komplex legten den Grundstein für die Inhalte und Veröffentlichung der Webseite.
Aber der Weg ist hier nicht zu Ende ... wir bündeln unsere unterschiedlichen Herangehensweisen an Gertrud Grunow um zu vertiefen, neue Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Herzliche Einladung an alle, die sich uns auf dem Weg anschließen wollen ...
Begeisterung steckt an ...
Dr. Linn Burchert
Kunst- und Kulturgeschichte
linn.burchert@posteo.de
Kurzvita
seit 2024 Forschungsgruppenleiterin am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, Schwerpunkt Kunst und Ökologie
2018-2024 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, u.a. im Rahmen ihres eigenen DFG-Projektes "Klinagipfelkunst. Kunst und politisches Event, 1972-2022"
2017/18 Abschluss der Promotion zum Thema »Das Bild als Lebensraum. Ökologische Wirkungskonzepte in der abstrakten Kunst, 1910-1960«
2014-2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
2008-2014 Studium der Vergleichenden Literatur- und Kunstwissenschaft (MA) sowie der Kulturwissenschaft und Anglistik/Amerikanistik (BA) an der Universität Potsdam
Auf Gertrud Grunow stieß ich während der Arbeit an meiner kunstwissenschaftlichen Dissertation, die ich 2017/18 abschloss. Thema war »Das Bild als Lebensraum. Ökologische Wirkungskonzepte in der abstrakten Kunst, 1910-1960«.
Darin zeigte ich, dass die Idee, dass Kunstwerke eine therapeutisch-gesundheitsförderliche Wirkung entfalten können, welche die Praxis abstrakter Maler u.a. am frühen Bauhaus entscheidend prägte. Sie stellten sich die Aufgabe, die Betrachtenden in ihre Bilder ›eintreten‹ zu lassen wie in ein heilsames Klima und einen heilsamen Luftraum.
Neben dem Glauben an die Heilkraft der Farben spielte dabei auch eine rhythmisierend-harmonisierende Kraft des Kunstwerks entsprechend 'natürlicher ' bzw. 'biologischer Rhythmen' eine zentrale Rolle. Damit verbunden war der übergeordnete Wunsch, ebenso wirkmächtig wie die Musik auf Körper, Seele und Geist der Rezipierenden einzuwirken.
In Grunows Lehre werden diese Aspekte – Farbe, Rhythmus, Klang und deren Korrespondenzen – viel stärker als etwa bei Johannes Itten gebündelt und stellen ein wesentliches Bindeglied zwischen Ausbildung und künstlerischen Produkten des Bauhauses dar. Trotzdem wird der Unterricht in der Forschung bislang kaum tiefergehend betrachtet und in ihren breiteren Kontext eingeordnet. Ein Grund hierfür ist neben Genderaspekten auch die mangelhafte Quellenlage. Auf der Suche nach weiteren Informationen und mit vielen Fragen kam ich mit Gabriele Fecher in Kontakt, die schließlich die Idee für eine Webseite zu Grunow entwickelte.